Das Internet spielt mittlerweile eine zentrale Rolle für den Erfolg vieler Unternehmen. Bewertungen sind dabei ein überaus entscheidender Faktor. Denn sie vermitteln potenziellen Kunden den ersten Eindruck der Firma.
Negative Rezensionen werden daher nicht gern gesehen. Doch was, wenn die Kritik falsch oder gar diffamierend ist? Viele Firmeninhaber fragen sich in solchen Fällen zu Recht, welche Art von Feedback sie tolerieren müssen. Und wann es an der Zeit ist, gegen unfaire Rückmeldungen vorzugehen.

Wann wird eine Rezension als diffamierend eingestuft?
Eine Verleumdung liegt dann vor, wenn falsche oder rufschädigende Behauptungen über ein Unternehmen oder eine Person an die Öffentlichkeit gelangen. Entscheidend ist jedoch, dass die Aussagen nachweislich falsch sind und dem Ruf der Gegenpartei einen erheblichen Schaden zufügen können.
Kriterien zur Einstufung
Eine Bewertung wird als diffamierend eingestuft, wenn sie:
Falsche Tatsachenbehauptungen enthält. Diese müssen unwahr sein und das Ansehen der Firma nachhaltig negativ beeinträchtigen.
Schädliche Absicht aufweisen. Das ist dann der Fall, wenn der Inhalt mit der Absicht veröffentlicht wurde, Ihrem Geschäft zu schaden. Und keinerlei konstruktive Kritik aufweist.
Überzogene Ausdrucksweise hat. Die Formulierung der Bewertung überschreitet dabei die Grenzen der bloßen Meinungsäußerung und zielt darauf ab, Ihr Image in Verruf zu bringen.
Praktische Beispiele
Behauptet ein Kunde in seinem Feedback, dass Ihre Firma mit minderwertigen oder gar illegalen Materialien arbeitet, ohne dass es dafür Belege gibt, könnte dies als diffamierend gewertet werden. Gleiches gilt auch, wenn pauschale, unsachliche Vorwürfe im Raum stehen, die nicht durch konkrete Erfahrungen oder Beweise des Konsumenten untermauert werden.
Derartige Bewertungen könnten so aussehen:
1: „Ich bin völlig fassungslos! Hier wird mir nichts als Abzocke verkauft – gefälschte, unsichere Produkte, die ein echtes Gesundheitsrisiko darstellen. Ich kann gar nicht glauben, dass so etwas angeboten wird. Wer hier etwas kauft, spielt mit seinem Leben. Mein Tipp: Finger weg, das ist pure Betrugsmasche!“
2. „Das ist ein absolutes Desaster! Dieses Geschäft ist eine reine Schande – man hört nur von illegalen Machenschaften und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Es scheint fast so, als würde hier systematisch betrogen und Mitarbeiter ausgebeutet. Ich bin wütend und empfehle jedem dringend, hier niemals etwas zu kaufen. Ein totaler Skandal. Finger weg!!!!“
Ist es möglich, eine Google-Kritik zu melden?
Selbstverständlich können Sie Bewertungen melden. Allerdings lohnt sich das nur, wenn diese gegen die festgelegten Richtlinien der Plattform oder aber geltendes Recht verstößt. Es ist nicht ausreichend, wenn Ihnen die Rezension nicht gefällt oder wenn sie einfach nur negativ ausfällt. Denn Google schützt das Recht auf Meinungsfreiheit. So kann es häufig vorkommen, dass Sie unangenehmes, konstruktives Feedback hinnehmen müssen.

Wann sollten Sie eine Bewertung melden?
Wenn die Kritik nachweislich unwahren Inhalt aufweist, welcher Ihrer Firma Schaden zufügen kann, spricht man von falschen Tatsachenbehauptungen.
Persönliche Angriffe, rassistische oder anderweitig diskriminierende Aussagen fallen unter die Meldekriterien.
Beiträge, die offensichtlich zu Werbezwecken verfasst wurden, können ebenfalls gemeldet werden. Jegliche Form von Spam oder Werbung ist in Kundenfeedback unerwünscht.
Wie melden Sie eine Rezension?
Öffnen Sie Ihren Google My Business-Eintrag und wählen Sie die betreffende Bewertung aus.
Klicken Sie auf das Drei-Punkte-Menü direkt neben der Rezension. Nutzen Sie dann die Option „Als unangemessen melden“.
Google prüft dann den gemeldeten Fall und entscheidet, ob der Beitrag entfernt wird.
In einigen Fällen erhalten Sie eine Benachrichtigung über die Entscheidung der Plattform. Sollte die Rezension bestehen bleiben, haben Sie oft weitere Vorgehensmöglichkeiten. So könnten Sie Widerspruch einlegen, rechtliche Schritte in Erwägung ziehen oder aber alternative Maßnahmen zur Verbesserung Ihrer Online-Reputation einleiten.
Hinweis: Bedenken Sie, dass der Meldeprozess einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Die Kritik wird auch nur dann entfernt, wenn sie eindeutig gegen die Richtlinien oder Gesetze verstößt.
Kann ein Unternehmen formell Beschwerde einreichen?
Selbstverständlich können Sie diesen Schritt gehen. Besonders, wenn die Rezension eindeutig gegen geltendes Recht verstößt. Dazu zählen beispielsweise diffamierende, beleidigende, rassistische oder gewaltfördernde Inhalte. Sinnvoll ist es zudem, dass Sie den konkreten Verstoß dokumentieren. Und am besten noch mit Belegen untermauern können.
Vorgehensweise:
Identifizieren Sie den Verstoß: Prüfen Sie, ob die Bewertung nachweislich falsche oder schädliche Informationen enthält.
Melden Sie den Inhalt: Nutzen Sie die Meldefunktion in Ihrem Google My Business-Dashboard.
Dokumentation: Halten Sie alle relevanten Beweise fest, um Ihren Fall zu untermauern. Dies können beispielsweise Chatverläufe, Kaufbelege oder Screenshots sein
Rechtliche Schritte: Melden Sie den Vorfall bei der Polizei und machen Sie eine Anzeige.
Rechtliche Beratung: Bei gravierenden Fällen kann es sinnvoll sein, rechtlichen Rat durch einen Fachanwalt einzuholen.
Was geschieht nach einer Anzeige?
Nach einer Anzeige bei der Polizei wird Ihr Fall formell aufgenommen. Die Ermittler prüfen zunächst, ob die diffamierende Bewertung strafrechtlich relevant ist. Dabei werden digitale Beweise gesichert, Zeugenaussagen eingeholt und der gesamte Kontext der gemachten Äußerungen analysiert.
Erstmaßnahmen und Ermittlungen
Fallaufnahme: Die Polizei dokumentiert Ihre Anzeige und sammelt alle vorliegenden Belege.
Beweissicherung: Digitale Spuren der Bewertung sowie alle relevanten Daten werden gesichert. Dabei kann es unter Umständen auch zur Kontaktaufnahme mit dem Betreiber der Plattform kommen, um zusätzliche Informationen zu erhalten.
Ermittlungsphase: Wenn genügend Tatverdacht besteht, leitet die Behörde ein Strafverfahren ein.
Mögliche Ergebnisse
Strafrechtliche Schritte: Bei ausreichender Beweislage wird ein Verfahren eingeleitet, das zu einer Anklage führen kann.
Einstweilige Maßnahmen: In dringenden Fällen kann ein gerichtlicher Antrag auf sofortige Entfernung der diffamierenden Inhalte gestellt werden.
Fallabschluss: Sollte sich herausstellen, dass die Bewertung nicht strafbar ist, wird der Fall eingestellt. Egal, wie die Sachlage ausgeht, Sie werden über das Ergebnis informiert.
Der gesamte Prozess kann sich über mehrere Wochen bis Monate hinziehen. Es ist empfehlenswert, alle Schritte sorgfältig zu dokumentieren. Scheuen Sie sich nicht, bei Bedarf rechtliche Unterstützung hinzuzuziehen.

So gehen Sie mit derartigen Rückmeldungen um
Negative oder diffamierende Rezensionen können überaus belastend sein. Behalten Sie unbedingt einen kühlen Kopf und gehen Sie strukturiert vor:
Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die Kritik genau zu analysieren. Überprüfen Sie, ob die Bewertung konkrete, nachvollziehbare Punkte enthält. Auch wenn sie unter Umständen beleidigend wirkt. Geraten Sie keinesfalls in Panik und reagieren Sie nicht impulsiv.
Analyse und Planung
Unterscheiden Sie zwischen konstruktiver Kritik und bloß unsachlichen Angriffen. Konstruktives Feedback kann wertvolle Hinweise zur Verbesserung bieten. Während diffamierende Kommentare oft nur darauf abzielen, den Ruf zu schädigen.
Besprechen Sie die Rückmeldung mit Ihrem Team, um gemeinsam zu entscheiden, ob und wie eine Reaktion notwendig ist. So vermeiden Sie impulsive Antworten, die später nachteilig sein könnten.
Strategien für den Umgang
Antworten Sie höflich und professionell auf die Kritik. Selbst, wenn sie ungerecht erscheint. Oft hilft eine sachliche Antwort, Missverständnisse auszuräumen und zeigt anderen Kunden, dass Ihnen deren Meinung wichtig ist.
Sofern möglich, bieten Sie dem unzufriedenen Konsumenten einen direkten Kontakt an, um das Problem privat zu klären. Das signalisiert, dass Sie die Angelegenheit ernst nehmen.
Nehmen Sie zu Onno Plus Kontakt auf und lassen Sie von uns prüfen, ob eine direkte Löschanfrage bei Google für diese Bewertung erfolgversprechend ist.
Fazit
Gegen diffamierende Bewertungen können Sie wirksame Maßnahmen ergreifen. Sei es durch das Melden an Google oder den Einsatz rechtlicher Schritte. Wichtig ist nur eine gründliche Dokumentation und die kontinuierliche Überwachung Ihrer Rezensionen. Schützen Sie Ihren digitalen Ruf und bauen Sie Vertrauen auf, indem Sie gegen derartige Rezensionen vorgehen.