Fake-Google-Bewertungen löschen: So klappt es ohne Anwalt

Sebastian Membrez
5 min Lesezeit
16. Mai 2025

Rezensionen können sehr hilfreich sein. Gerade potenzielle Kunden holen sich gerne die Meinung anderer Menschen ein, ehe sie sich für oder gegen einen Kauf bzw. eine Dienstleistung entscheiden. Umso störender sind negative Kritiken. Besonders gefakte Beiträge können ein falsches Bild von einem Unternehmen vermitteln. Dementsprechend wichtig ist es, gegen derartige Bewertungen vorzugehen. 

Das Problem an der ganzen Sache: Sie selbst können keine fremde Kundenrezension löschen. Auch nicht, wenn diese komplett falsch ist oder irrelevante Angaben enthält. Dies kann nur Google oder aber der Autor selbst. Dennoch müssen Sie keinesfalls immer juristische Schritte ergreifen, um gegen derartiges Feedback vorzugehen. Es gibt effektive Strategien, um Ihren Ruf zu schützen und ungerechtfertigte bzw. gefakte Kritiken in den Griff zu bekommen.

Wer kann eine Rezension entfernen?

Wie bereits oben erwähnt, können Sie als Unternehmer keinen fremden Beitrag löschen. Dies können nur der Verfasser oder Google selbst. Sie haben aber auch keine Möglichkeit, den Rezensenten über die Plattform direkt zu kontaktieren. Dies ist nur ausführbar, wenn Sie den echten Namen kennen und Ihnen die Kontaktinformationen vorliegen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Google Spitznamen erlaubt. Dies erschwert eine einwandfreie Identifizierung des Autors. 

Wenn Sie eine Bewertung entfernen lassen möchten, müssen Sie deswegen die „Als unangemessen melden“‑Funktion nutzen. Damit wird der Beitrag an Google weitergeleitet und automatisch geprüft. Die Plattform entscheidet im Anschluss dann eigenständig, ob ein Verstoß vorliegt und löscht die Rezension gegebenenfalls.

Dieses Kundenfeedback steht im Fokus

Google entfernt Rezensionen nur dann, wenn sie eindeutig gegen die Richtlinien oder gegen geltendes Recht verstoßen. Dazu gehören:

  • Spam oder Werbung

  • Falsche Tatsachenbehauptungen

  • Beleidigung und Hassrede

  • Veröffentlichung sensibler Daten

  • Aufruf zu Straftaten

  • Falsche Straftatvorwürfe

Fake-Bewertungen sind eine unterschätzte Gefahr für Ihren Erfolg

Auf den ersten Blick scheinen gefakte Rezensionen harmlos zu wirken. Vor allem, wenn sie positiv formuliert sind. Doch unterschätzen Sie nicht die Gefahr, die von diesen Beiträgen ausgehen kann. Denn auch sie können rasch das Vertrauen potenzieller Kunden untergraben. Dies passiert hauptsächlich dann, wenn der Inhalt übertrieben gut formuliert ist und Ihr Angebot unglaubwürdig erscheinen lässt. Negative Kritik hingegen verzerrt das Bild Ihrer Leistung.

Ferner verdrehen Fake-Bewertungen wichtige Kennzahlen: Sie verfälschen Ihren Bewertungsdurchschnitt, erschweren die Analyse echter Kundenbedürfnisse und lenken bestehende Ressourcen in die falsche Richtung. Diese Beiträge schaden langfristig Ihrer Online-Sichtbarkeit. Suchalgorithmen können manipulierte Rezensionen oft erkennen und Ihr Ranking aufgrund dessen abwerten. 

Google greift aktiv ein

Die Plattform hat in den vergangenen Monaten deutlich verschärfte Maßnahmen angekündigt, um gefälschte Rezensionen konsequent zu bekämpfen. Die neuen Richtlinien richten sich sowohl gegen Spam-Einträge als auch gegen koordinierte Manipulationskampagnen. Und zeigen seit Ende 2024 bereits erste Erfolge in Großbritannien. Dieses Pilotprojekt soll bald weltweit ausgedehnt werden.

Dabei setzt Google auf Machine‑Learning‑Algorithmen, um auffällige Muster in den Beiträgen automatisch zu filtern. Dazu gehören etwa identische Texte, Serien-Posts und gefälschte Profile. 

Dies sind die Folgen für auffällige Bewertungen:

1. Temporäre Komplettlöschung

30‑Tage‑Blacklist für Profilbewertungen: Erkennt Google wiederholt manipulierte Einträge, kann es alle Rezensionen des Verfassers eines Eintrags für einen Monat verbergen. Dies unterbindet kurzfristige Sabotage und gibt Zeit für gründliche Analysen.

2. Einschränkungen für Rezensenten

Review‑Privilegien einschränken: Konten, die verdächtige Bewertungen posten, verlieren vorübergehend das Recht, neue Einträge abzugeben. So sollen Autoren, die wiederholt Fake-Beiträge schreiben, effektiv ausgesperrt werden.

3. Warnhinweise für Nutzer

Transparente Notizen: Besucher sehen einen Hinweis, wenn Google ungewöhnlich viele gefälschte Rezensionen vermutet. Das erhöht die Transparenz und schützt seriöse Bewertungen.

Vorgehensweise ohne Juristen

Warten Sie nicht ab, bis der Google-Algorithmus eingreift. Sondern werden Sie bei Fake-Bewertungen selbst aktiv, ehe diese Ihrer Online-Reputation schaden. 

  1. Öffnen Sie Ihr Google My Business‑Profil, suchen Sie die betreffende Rezension und klicken Sie auf die drei Punkte → „Als unangemessen melden“. Wählen Sie „Spam oder gefälschter Inhalt“ und begründen Sie, warum der Eintrag gegen die Richtlinien verstößt.

  2. Machen Sie Screenshots mit Datum‑ und Zeitstempel sowie eine PDF‑Kopie der Seite. Sofern Ihnen weitere Belege zur Verfügung stehen, speichern Sie diese separat ab. Wie etwa Rechnungen, E-Mails, Fotos etc.

  3. Google prüft jede Meldung individuell. Es ist schwer zu sagen, wann Ihr Fall bearbeitet wird. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Dashboard, um zu sehen, ob der Eintrag entfernt wurde.

Warum ein externer Dienstleister helfen kann

Die Erfolgschancen der Löschung hängen maßgeblich von der Präzision Ihrer Argumentation ab. Und bereits die Wortwahl kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Wenn Sie Zeit und Nerven schonen möchten, nehmen Sie Kontakt zu Onno Plus auf. Wir übernehmen diesen komplexen Schritt für Sie und reichen den Löschantrag bei der Bewertungsplattform ein.

  • Unsere Experten kennen alle Löschkriterien genau und formulieren Anträge so, dass Google sie nicht ablehnen kann.

  • Wir strukturieren Ihre Beweismittel übersichtlich. Dazu gehören Screenshots, Metadaten und Korrespondenz.

  • Statt sich selbst durch Support-Foren zu kämpfen, können Sie sich auf Ihr Tagesgeschäft konzentrieren.

  • Sie zahlen nur, wenn die Bewertung entfernt wurde.

Wann ein Anwalt sinnvoll ist

Manchmal kann ein Rechtsbeistand doch notwendig werden. Besonders wenn

  • klare Falschbehauptungen vorliegen, die Google nicht löscht

  • hoher wirtschaftlicher Schaden droht 

  • Strafrechtlich relevante Vorwürfe im Raum stehen

Vorbeugen statt Handeln: Proaktive Reputation‑Pflege

Mit der richtigen Strategie können Sie verhindern, dass einzelne Fake-Rezensionen Ihrem Image Schaden zufügen können: Füllen Sie Ihr Profil einfach mit authentischen Rückmeldungen. Bitten Sie zufriedene Kunden aktiv um deren Meinung. Entweder per automatisierter E-Mail direkt nach dem Kauf oder mittels QR-Codes auf Belegen bzw. Flyern. Je mehr echte Bewertungen vorhanden sind, desto weniger fallen manipulierte Beiträge ins Gewicht. 

Behalten Sie Ihr Kundenfeedback im Blick und kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Profil. Diese Aufgabe können Sie auch an spezielle Tools übertragen. Diese durchsuchen automatisch alle wichtigen Plattformen und senden Ihnen eine Benachrichtigung, sobald es neue Einträge gibt. Dadurch können Sie gefakte Rezensionen innerhalb kurzer Zeit entdecken und direkt reagieren. Sei es durch eine sachliche Antwort, eine Meldung an Google oder den Einsatz weiterer Gegenmaßnahmen. 

Langfristig betrachtet zahlt sich Ihr Engagement aus: Denn ein hoher Anteil verifizierter Bewertungen stärkt das Vertrauen potenzieller Kunden und reduziert die Wirkung einzelner negativer Einträge. So bauen Sie nicht nur ein gutes Image auf, sondern sichern sich gleichzeitig eine solide Basis für nachhaltiges Wachstum.

Fazit

Gefälschte Rezensionen sind kein Kavaliersdelikt. Denn sie können Vertrauen kosten und echte Kunden abschrecken. Zum Glück lassen sich die meisten Fake‑Bewertungen auch ohne Anwalt entfernen: Melden Sie sie direkt über Google, sammeln Sie Beweise und reagieren Sie sachlich. 

Mit einfachen Tools behalten Sie Ihr Profil im Blick, und spezialisierte Dienstleister wie Onno Plus übernehmen auf Wunsch die komplette Antragstellung für eine Löschung. Erst wenn nachweislich falsche oder diffamierende Aussagen weiterhin bestehen und Sie dadurch echten Schaden erleiden, lohnt sich der Gang zum Fachanwalt. So schützen Sie Ihren Ruf effektiv.

Fragen & Antworten