Ist Google-Bewertungen löschen kostenlos oder gebührenpflichtig?

Sebastian Membrez
6 min Lesezeit
16. Mai 2025

Manchmal reicht bereits eine einzelne Rezension aus, um Ihrem Unternehmen spürbar zu schaden. Besonders dann, wenn sie falsch, übertrieben oder schlicht unfair formuliert ist. Verständlich, wenn Ihre erste Reaktion darauf Unmut oder gar Ärger ist. Vermutlich dicht gefolgt von der Frage: Wie bekomme ich das wieder weg? Und welche Kosten kommen dabei auf mich zu?

Die gute Nachricht: Sie müssen nicht zwangsläufig tief in die Tasche greifen, um Ihr Unternehmensprofil von gefakten oder unzulässigen Bewertungen zu säubern. Im besten Fall ist das Löschen dieser Beiträge sogar komplett kostenlos. 

Ist es möglich, Google-Rezensionen kostenlos zu entfernen?

Selbstverständlich besteht die Option, Bewertungen von der Plattform ohne Kosten zu entfernen. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Denn die Webseite greift nur dann ein, wenn ein Beitrag gegen die Richtlinien oder geltendes Recht verstößt. Dazu zählen beispielsweise Inhalte mit Spam-Charakter, unangemessene Sprache, offensichtlich gefälschte Rezensionen oder persönliche Angriffe.

Kritische Erfahrungsberichte, die zwar negativ, aber sachlich formuliert sind, bleiben in der Regel bestehen. Denn Google schützt die Meinungsfreiheit seiner Nutzer, solange keine Richtlinien verletzt werden. Ob ein Beitrag gelöscht wird, entscheidet die Seite nach einer internen Prüfung. Die Beurteilung erfolgt dabei nicht automatisch. Sondern basiert auf einer Einzelfallbewertung. Oft unterstützt durch KI-basierte Filter. Das erklärt auch, warum nach einer Meldung nicht jede Bewertung sofort verschwindet.

Welche Wege stehen Ihnen zur Verfügung, ohne Geld auszugeben?

Sie müssen keine kostenpflichtigen Dienste in Anspruch nehmen, um gegen problematische Bewertungen vorzugehen. Es gibt einige kostenlose Möglichkeiten, wie Sie mit negativen Beiträgen umgehen können: 

1.  Rezension direkt bei Google melden

  1. Öffnen Sie Ihr Unternehmensprofil

  2. Navigieren Sie zu den Rezensionen und suchen Sie den betreffenden Beitrag.

  3. Klicken Sie auf die drei Punkte neben der Bewertung und wählen Sie "Rezension melden".

  4. Folgen Sie den Anweisungen und geben Sie den betreffenden Grund an (wie "unangemessener Inhalt" oder "Spam").

Ihre Meldung wird anschließend intern geprüft. Dieser Vorgang kann einige Zeit in Anspruch nehmen und verläuft nicht immer erfolgreich. 

Wenn Google zu dem Schluss kommt, dass es sich um eine zulässige Meinungsäußerung und nicht um einen Richtlinienverstoß handelt, bleibt der Beitrag bestehen. In manchen Fällen wird auch der Verfasser vorher kontaktiert, um eine Stellungnahme oder eine freiwillige Korrektur zu ermöglichen. 

2. Direkter Kontakt mit dem Autoren

Falls Ihnen die Identität des Rezensenten bekannt ist, kann eine direkte, sachliche Kontaktaufnahme sehr sinnvoll sein.

Bitten Sie höflich um eine Anpassung oder Entfernung des Beitrags. Viele Nutzer reagieren verständnisvoll, wenn Missverständnisse aufgeklärt und aus der Welt geschafft werden.

3. Öffentliche Antwort

Liegt kein klarer Verstoß gegen Richtlinien oder Gesetze vor, aber möchten Sie trotzdem Ihre Sichtweise mitteilen? Dann nutzen Sie dafür die Kommentarfunktion direkt unter dem Beitrag. So zeigen Sie nicht nur dem Verfasser, sondern auch anderen Nutzern, dass Sie Feedback ernst nehmen. Auch, wenn dieses negativ ausfällt. 

Wichtig ist, dass Sie Ihre Antwort sachlich, professionell und lösungsorientiert formulieren. Das vermittelt Gesprächsbereitschaft, stärkt die Außenwirkung und signalisiert zukünftigen Kunden, dass Sie Kritik nicht ignorieren, sondern konstruktiv aufnehmen.

Gibt es kostenlose Tools zur Unterstützung?

Wenn Sie eine unpassende Rezension entdeckt haben, wollen Sie vermutlich schnell und gezielt handeln. Den Beitrag selbst zu löschen, ist nicht möglich. Dies können nur Google oder der Rezensent selbst. Ihnen selbst stehen andere Optionen offen, wie Sie Ihre Online-Reputation schützen.

1. Google Unternehmensprofil

  • Hier können Sie alle Bewertungen gebündelt einsehen

  • Neue Beiträge sofort erkennen

  • Direkt auf Rezensionen antworten

  • Problematische Inhalte melden

  • Statusmeldungen zu gemeldeten Beiträgen verfolgen

Tipp: Aktivieren Sie E-Mail-Benachrichtigungen. So werden Sie bei Neuigkeiten informiert und können umgehend reagieren. 

2. Google Alerts, das kostenlose Monitoring-Tool

Mit dieser Funktion können Sie Begriffe überwachen. Wie Ihren Firmennamen oder den Namen von Mitarbeitern. Sie erhalten Benachrichtigungen, sobald die Plattform Inhalte dazu findet. Das ersetzt zwar kein Reputationsmanagement, ist aber sehr nützlich, um frühzeitig potenziell rufschädigenden Content zu erkennen.

3. Browserfunktionen & einfache Add-ons

Gehen Sie einen Schritt weiter und erleichtern Sie sich die Arbeit. Zum Beispiel, indem Sie ein Browser-Lesezeichen auf Ihr Bewertungsprofil legen. So ist Ihre Seite immer schnell bei der Hand. Oder greifen Sie auf kostenlose Erweiterungen wie „Distill.io“ für Google Chrome zurück. Damit können Sie Webseiten auf Veränderungen überwachen lassen. Wie ob Sie eine neue Bewertung erhalten haben oder ob ein alter Beitrag entfernt wurde.

4. Was kostenlose Tools nicht leisten

So hilfreich die oben erwähnten Funktionen auch sind, so haben sie doch auch ihre Grenzen:

  • Bieten keine rechtliche Einschätzung, ob eine Rezension gelöscht werden kann.

  • Übernehmen keine Kommunikation mit Google oder dem Verfasser.

  • Erkennen keine komplexen Verstöße, wie z. B. unterschwellige Falschbehauptungen oder methodische Rufschädigung.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob eine Bewertung wirklich gegen die Richtlinien verstößt, oder wenn Ihre Meldung ignoriert wurde, sollten Sie weitere Schritte planen. Bei Onno Plus zahlen Sie erst, wenn die Rezension tatsächlich gelöscht wurde. So gehen Sie kein finanzielles Risiko ein. Trotzdem werden unzulässige Beiträge professionell und gezielt bekämpft.

Wenn keine Reaktion erfolgt, was können Sie tun?

Haben Sie eine Bewertung über Ihr Unternehmensprofil gemeldet und der Inhalt verstößt ganz klar gegen die Google-AGB, aber es passiert rein gar nichts? Selbst nach Wochen gibt es keine Löschung oder gar Rückmeldung. Das ist frustrierend, aber leider nicht ungewöhnlich.

Die gute Nachricht: Sie sind dieser Situation nicht hilflos ausgeliefert. 

Hier sind einige Tipps, was Sie in einem derartigen Fall konkret machen können. Und wann Sie sich besser Unterstützung holen.

Wie lange dauert eine Entscheidung?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn die Bearbeitungszeit variiert und kann zwischen 3 und 21 Tagen dauern. In Einzelfällen sogar länger. Zum Beispiel

  • Wenn viele Meldungen gleichzeitig eingehen 

  • Der Beitragsverfasser noch mit einbezogen wird und antworten muss

  • Technische Probleme auftreten. 

Google informiert Sie zudem nicht immer über das Ergebnis. So kann es sein, dass eine Bewertung einfach ohne jeglichen Kommentar verschwindet. Oder aber weiterhin sichtbar bleibt, ohne dass Sie darüber informiert werden. 

Denselben Beitrag mehrfach melden

Sollten Sie den Eindruck haben, dass Ihr erster Löschversuch ignoriert wurde, können Sie die Bewertung erneut melden. Wahlweise direkt über das Meldeformular oder auf direktem Weg per E-Mail. Gehen Sie mit Bedacht vor. Denn Mehrfachmeldungen mit identischem Wortlaut wirken oft wie Spam und könnten Ihre Glaubwürdigkeit beeinträchtigen. 

Wenn Sie zusätzliche Belege oder eine erweiterte Begründung haben, empfiehlt es sich, diese per E-Mail einzureichen. So haben Sie die Möglichkeit, Ihren Fall nachvollziehbar zu schildern und der Plattform eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.

Formulieren Sie die zweite Meldung richtig

Beziehen Sie sich auf Ihre vorherige Meldung. Idealerweise mit Datum und Uhrzeit. Beschreiben Sie noch einmal detailliert, was den Verstoß ausmacht. Vermeiden Sie Emotionen oder gar Vorwürfe, sondern bleiben Sie sachlich. Falls vorhanden, fügen Sie neue Belege bei, in Form von Screenshots und Dokumenten. 

Ein Beispiel:

„Die Rezension vom 12.03. behauptet, unser Unternehmen habe eine Leistung verweigert. Zu diesem Zeitpunkt war der Bewerter jedoch nie bei uns vor Ort. Wir haben weder Buchung noch Kundenkontakt und auch keinen Namen, der dieser Rezension zugeordnet werden kann. Ich bitte erneut um Prüfung.“

Wann ist es Zeit, professionelle Hilfe zu holen?

Spätestens wenn:

  • Ihre Meldung mehrmals ignoriert wurde.

  • Erneut mehrere ungerechtfertigte Rezensionen auftauchen.

  • Der Rezensent anonym bleibt, aber gezielt Ihrer Firma schadet

  • Der Inhalt geschäftsschädigend oder sogar rufgefährdend ist.

  • Sie sich rechtlich unsicher sind, ob ein Verstoß vorliegt.

Zögern Sie nicht, in derartigen Fällen professionellen juristischen Rat einzuholen. 

Fazit

Fakt ist: Sie müssen nicht tief in die Tasche greifen, um sich gegen unfaire Google-Bewertungen zu wehren. Einige Maßnahmen können Sie selbst in die Hand nehmen. Und das vollkommen kostenlos. Dazu gehören das Melden von Rezensionen direkt über Ihr Unternehmensprofil, das Hinterlegen von Beweisen per E-Mail oder aber das sachliche Antworten auf kritische Beiträge. 

Allerdings lässt sich nicht jedes Kundenfeedback ohne Weiteres entfernen. Gerade, wenn Google nicht reagiert, stößt man schnell an seine Grenzen. Dann ist es sinnvoll, entweder eine erneute Meldung einzureichen oder gleich professionelle Unterstützung hinzuzuziehen. Wie mit Onno Plus. Wir unterstützen Sie tatkräftig dabei und formulieren rechtssichere Löschmeldungen. Sie zahlen erst, wenn die Bewertung tatsächlich entfernt wurde.

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