Kann ein Unternehmen Google-Bewertungen löschen?

Sebastian Membrez
8 min Lesezeit
25. Juni 2025

Kurz gesagt: Nein, Sie können keine fremden Rezensionen bei Google entfernen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob Sie Freiberufler, Unternehmer oder Privatperson sind. Dieses Recht liegt ausschließlich bei der Plattform oder beim Verfasser des Beitrags. Auch wenn die Zeilen offensichtlich falsch, diffamierend oder unfair sein sollten, können Sie sie nicht einfach selbst löschen. Der einzige Weg: die Bewertung melden und darauf hoffen, dass Google nach einer Prüfung entscheidet, ob das Feedback gegen die Richtlinien oder geltendes Recht verstößt.

Viele Unternehmer sind zu Recht überrascht, wie wenig Einfluss sie auf den eigenen Bewertungsbereich haben. Doch es gibt durchaus Möglichkeiten, unzulässige Rezensionen zur Löschung vorzuschlagen. Sei es durch eine formale Meldung auf der Webseite oder in schwerwiegenden Fällen mit rechtlicher Unterstützung.

Was verstößt gegen Richtlinien und geltendes Recht?

Nicht jede unangenehme Bewertung darf bzw. wird gelöscht werden. Google schützt das Recht auf freie Meinungsäußerung. Und das ist auch gut so. Kritik, wenngleich sie hart oder forsch formuliert ist, ist erlaubt. Solange sie auf persönlichen Erfahrungen basiert und nicht gegen das Gesetz verstößt. 

Aber: Es gibt klare Grenzen. Bewertungen, die über Meinungsäußerungen hinausgehen oder gegen die Regeln der Plattform verstoßen, können zur Löschung erfolgreich gemeldet werden.

Was Google keinesfalls erlaubt:

  • Beleidigungen und Diskriminierung. Dazu gehören beispielsweise herabwürdigende Aussagen, auch rassistische oder sexistische Inhalte sind verboten.

  • Hassrede und Hetze. Jegliche Art von Bewertung, die zu Gewalt aufrufen oder Gruppen gezielt angreifen, ist unzulässig.

  • Falsche Tatsachenbehauptungen. Wer nachweislich Unwahrheiten verbreitet, verstößt gegen geltendes Recht.

  • Interessenkonflikte. Keinesfalls dürfen Beiträge von Konkurrenten oder Personen, die in Ihrem Betrieb angestellt sind, stehen bleiben. 

  • Spam und Fake-Bewertungen. Diese Art von Rezensionen ist meldefähig. Häufig treten sie in hoher Menge auf.

  • Illegale Inhalte. Darunter fallen Beiträge, die Straftaten unterstützen oder rechtswidrige Angebote bewerben.

Meinungsfreiheit hat Grenzen

Die Meinungsfreiheit schützt subjektive Eindrücke, wie: „Ich empfand den Service als unhöflich.“

Aber sie schützt keine Lügen, etwa: „Der Inhaber hat mich betrogen und mir nie eine Leistung erbracht“, wenn das in keiner Weise stimmt.

Wann kann eine Bewertung gelöscht werden?

Eine Löschung ist möglich, wenn:

  • Die Rezension gegen die Richtlinien verstößt.

  • Der Inhalt eindeutig rechtswidrig ist.

  • Der Verfasser nicht berechtigt ist, eine Bewertung abzugeben. Beispielsweise, wenn er nie Kunde bei Ihnen war.

Alles, was jedoch unter die freie Meinungsäußerung fällt, auch harte Kritik, bleibt in der Regel stehen.

Wie sind die Erfolgschancen?

Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. Denn es kommt auf den jeweiligen Fall an. Klar ist: Nicht jede beanstandete Bewertung wird auch tatsächlich entfernt. Die Erfolgschancen hängen von mehreren Faktoren ab. Und vor allem davon, wie eindeutig der Verstoß gegen Gesetze oder Richtlinien ist. 

Hohe Erfolgschancen bestehen, wenn:

  • Beleidigungen oder Diskriminierungen vorliegen.

  • Nachweislich falsche Tatsachen behauptet werden.

  • Der Verfasser kein Kunde war (z. B. Konkurrenz oder Fake-Profil).

  • Der Inhalt rechtswidrig ist, z. B. bei Verleumdung oder übler Nachrede.

Wenig Aussicht auf Löschung besteht, wenn:

  • Die Bewertung zwar negativ, aber sachlich bleibt.

  • Subjektive Meinungen geäußert werden, z. B. „Ich fand die Beratung schlecht“.

  • Die Bewertung unhöflich, aber nicht beleidigend ist.

Tipp: Je besser Sie die Verstöße belegen können (z. B. mit Beweisen, Screenshots oder Vertragsunterlagen), desto höher sind Ihre Chancen auf eine Löschung. Reichen Sie diese Dokumente per E-Mail an Google ein.

Wie können Sie Kundenfeedback entfernen lassen?

Wollen Sie eine negative oder gefälschte Bewertung loswerden, die Ihren digitalen Ruf nach unten zieht? Dann haben Sie grundsätzlich mehrere Möglichkeiten dafür: 

Machen Sie eine direkte Meldung an Google

Problematische Rezensionen können Sie über Ihr Google-Unternehmensprofil oder per E-Mail an den Support melden. Wichtig ist, dass Sie einen klaren Grund angeben, warum die Bewertung Ihrer Meinung nach gegen Richtlinien oder Gesetze verstößt. Die Plattform prüft die Meldung, entscheidet aber nach eigenem Ermessen, ob eine Löschung gerechtfertigt ist. Im Worst Case bleibt der Beitrag erhalten.

Schalten Sie einen spezialisierten Dienstleister ein

Wie Onno Plus. Wir übernehmen den Meldeprozess für Sie. Auch hier wird letztlich “nur“ eine Meldung an Google eingereicht. Doch der große Unterschied liegt in der Herangehensweise. Unsere erfahrenen Mitarbeiter kennen die Feinheiten der Plattform und wissen, welche Formulierungen und Nachweise die größten Erfolgschancen bieten. Dementsprechend bereiten wir die Anträge so auf, dass sie den formalen Anforderungen der Plattform entsprechen. Sie sparen sich damit nicht nur Zeit und Nerven. Sondern profitieren auch von der Expertise eines Teams, das genau weiß, wie der gesamte Prozess funktioniert. Besonders praktisch: Sie zahlen nur bei Erfolg.

Leiten Sie juristische Schritte ein

In besonders schweren Fällen, etwa bei rufschädigenden oder beleidigenden Inhalten, kann es sinnvoll sein, einen Fachanwalt hinzuzuziehen. Dieser kann, abhängig vom jeweiligen Fall, eine Unterlassungserklärung oder eine Klage einreichen. Er steht Ihnen auch tatkräftig zur Seite, wenn es vor Gericht geht. 

Wichtig zu wissen: Auch ein Dienstleister wie Onno Plus kann keine Bewertung direkt entfernen. Die Entscheidung darüber liegt allein bei Google. Doch ein spezialisierter Anbieter kann den Prozess professionell begleiten, formal korrekte Anträge stellen und durch Erfahrung die Chancen auf eine erfolgreiche Löschung deutlich erhöhen.

Schritt-für-Schritt: So melden Sie unangemessene Rezensionen

Wenn Sie eine Bewertung auf Google als unzulässig empfinden, können Sie natürlich diese auch selbst melden. Wichtig ist, dass Sie die Plattform über die Verletzung der Richtlinien oder geltenden Gesetze informieren. 

Gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Öffnen Sie Ihr Google-Unternehmensprofil

Loggen Sie sich in Ihr Konto ein und suchen Sie Ihr Unternehmen über die Google-Suche oder Google Maps.

2. Suchen Sie die betreffende Bewertung

Scrollen Sie zu den Rezensionen und klicken Sie diejenige an, die Sie beanstanden möchten.

3. Melden Sie die Bewertung

Rechts neben dem Kundenfeedback finden Sie drei Punkte („Mehr“). Klicken Sie darauf und wählen Sie „Bewertung melden“.

4. Wählen Sie den passenden Grund aus

Google bietet dafür verschiedene Gründe an, z. B.:

  • Spam

  • Interessenkonflikt

  • Unangemessene Inhalte

  • Hassrede

  • Falsche Tatsachen

Wählen Sie den Grund, der am besten zur jeweiligen Situation passt.

5. Bestätigen Sie die Meldung

Reichen Sie Ihre Meldung ein und warten Sie auf die Rückmeldung von Google.

6. Beweise einreichen, aber nur per E-Mail

Bei dieser Vorgehensweise gibt es einen kleinen Nachteil: Falls Sie zusätzliche Nachweise haben, etwa Screenshots oder Aussagen von Mitarbeitern, die den Verstoß belegen, können Sie diese nicht direkt in der Meldemaske hochladen. Stattdessen müssen Sie den Google-Support separat per E-Mail kontaktieren. Selbstverständlich können Sie auch die Bewertung selbst ausschließlich Mail melden und Ihre Sichtweise mit eigenen Worten darlegen.

7. Jetzt ist Geduld gefragt

Google prüft jede Meldung manuell. Sie erhalten meist keine direkte Rückmeldung. Entweder verschwindet die Rezension einfach oder sie bleibt bestehen. Es kann hilfreich sein, eine zweite Meldung abzugeben, wenn sich in der Zwischenzeit neue Beweise ergeben.

Wer kann eine Bewertung melden?

Viele denken, nur der betroffene Unternehmer selbst dürfe eine Bewertung melden. Das stimmt so nicht. Grundsätzlich kann jeder Nutzer eine Rezension als unangemessen melden. Egal, ob Sie Inhaber der Firma sind, ein Mitarbeiter oder einfach nur jemand, der auf die Rezension aufmerksam geworden ist.

Konkret heißt das:

  • Auch Dritte können helfen, problematische Inhalte zu melden. Zum Beispiel, wenn Freunde, Kunden oder Kooperationspartner auf Fake-Bewertungen stoßen.

  • Als Unternehmer sollten Sie Ihr Team sensibilisieren. Denn Ihre Mitarbeiter können ebenfalls regelmäßig prüfen, ob neue Rezensionen gegen die Regeln verstoßen und diese bei Bedarf melden.

  • Zufriedene Kunden, die auf eine unfaire Bewertung stoßen, können diese ebenfalls melden und Sie auf diese Weise unterstützen.

Trotzdem: Eine Meldung durch den betroffenen Geschäftsinhaber wirkt gegenüber Google oft glaubwürdiger. Denn Sie können am besten belegen und begründen, warum eine Rezension in Ihren Augen nicht rechtens ist.

Wie lange dauert es, bis der betreffende Beitrag entfernt wird?

Die Bearbeitungszeit einer gemeldeten Google-Bewertung hängt von mehreren Faktoren ab. Das sind vorwiegend der Inhalt der Rezension, die Beweislage und die aktuelle Auslastung des Support-Teams.  Im Durchschnitt dauert es etwa 7 bis 14 Tage, bis die Plattform eine Entscheidung trifft.

Ist der Fall eindeutig, zum Beispiel bei offensichtlichen Verstößen gegen geltendes Recht, kann die Entfernung auch wesentlich schneller erfolgen. Manchmal sogar innerhalb von 24 Stunden. 

Allerdings gibt es auch Fälle, in denen sich der Prozess enorm in die Länge zieht. Zum Beispiel, wenn Google zusätzliche Informationen vom Bewerter oder vom Unternehmen anfordert. Hier kann es unter Umständen mehrere Wochen dauern, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Was tun, wenn Google die Bewertung nicht löscht?

Es ist frustrierend, wenn eine problematische Bewertung trotz Meldung nicht entfernt wird. Verzweifeln Sie nicht. Denn das bedeutet nicht, dass Sie machtlos sind. Vielmehr stehen Ihnen noch andere Möglichkeiten offen.  

  • Überlegen Sie, ob eine erneute Meldung sinnvoll ist. Vielleicht gibt es neue Beweise oder Argumente, die Sie bisher nicht vorgelegt haben. Screenshots, Rechnungen oder auch Aussagen von Mitarbeitern können helfen, Ihre Position zu stärken.

  • Reagieren Sie öffentlich auf die Rezension. Ein sachlicher Kommentar zeigt anderen Nutzern, dass Sie Kritik ernst nehmen und sich nicht verstecken. So können Sie Falschaussagen richtigstellen und Vertrauen gegenüber potenziellen Kunden schaffen.

  • Prüfen Sie juristische Schritte. Bei schwerwiegenden Verstößen, wie Verleumdung oder Beleidigung, kann es sinnvoll sein, einen Anwalt einzuschalten. Dieser kann rechtliche Schritte einleiten. Beispielsweise in Form einer Unterlassungserklärung oder Klage. 

  • Beauftragen Sie spezialisierte Unterstützung. Dienstleister wie wir von Onno Plus helfen Ihnen, professionell gegen ungerechtfertigte Bewertungen vorzugehen. Zwar können auch wir keine Rezension selbst löschen. Aber wir wissen, wie man den Löschprozess sauber aufsetzt, Beweise richtig einreicht und Formulierungen optimiert. Dies erhöht Ihre Erfolgschancen erheblich.

Lassen Sie eine problematische Bewertung nicht einfach stehen. Je schneller Sie handeln, desto eher können Sie möglichen Schaden für Ihr Unternehmen abwenden.

Fazit

Fakt ist, dass Google-Bewertungen Ihren Ruf beeinflussen. Im Positiven wie auch im Negativen. Falsche oder schädigende Rezensionen können Sie zwar nicht selbst löschen, aber aktiv werden. Melden Sie problematische Beiträge, liefern Sie Beweise nach, prüfen Sie rechtliche Schritte. Oder aber holen Sie sich professionelle Hilfe. Onno Plus unterstützt Sie dabei mit Erfahrung, klaren Prozessen und einer erfolgsorientierten Herangehensweise. Gemeinsam mit Ihnen sorgen wir dafür, dass Ihr Unternehmensauftritt fair bleibt und Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können: Ihre Kunden und das Wachstum Ihrer Firma.

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